Ausgewählte Neuerscheinungen westfälischer Autor:innen.
Neue Bücher
Tausendundein Ort
Christina Müller-Gutowski
Arachne Verlag, Bonn 2020
Eine Hochhaussiedlung, eine Spielothek, ein Urlaubsidyll auf den Kanaren: In zwanzig Erzählungen entfaltet sich die Suche der Protagonist*innen nach Lebensentwürfen. Berührend, mehrdeutig, schräg. Mal als Flucht oder Transit, mal als bewusster Aufbruch: Eine verlassene Frau besteigt in HERZKIRSCHEN den schneebedeckten Baum vor ihrem Fenster. In TAUSENDUNDEIN ORT verbringt ein krebskranker Mann seine Tage am Hauptbahnhof seiner Heimatstadt. Die betagte Frau aus EINE KURZE NACHTGESCHICHTE liegt auf dem Straßenpflaster in Augenhöhe mit einem Löwenzahn. Sie alle, pendelnd zwischen Herkunft und Zukunft, sind unterwegs zu ihrem Sehnsuchtsort.
Unheimlich weihnachtlich!
Andrea Gerecke
Wartberg Verlag, Gudensberg 2020
Unheimlich weihnachtlich! Böse Geschichten aus Westfalen Wartberg Verlag, Gudensberg 2020 „Stille Nacht, heilige Nacht“ – nicht immer kommt sie so daher, wie sie sollte: friedvoll, glückbringend, seligmachend – die gesamte Familie mit strahlenden, zufriedenen Gesichtern. Es kann mitunter auch mal düster, gruselig, mysteriös oder gar mörderisch zugehen an Weihnachten. Da bleiben einem dann Pickert oder westfälischer Schinken glatt im Halse stecken, ob in Bielefeld, Paderborn, Dortmund oder Bochum. Jede Ecke in Westfalen hat so ihre kleinen Geheimnisse, die gelüftet und in einer Geschichte verpackt werden, mit einer Spur Ironie, einer Prise Zynismus, einem Hauch von Bissigkeit und einem winzigen bisschen Sarkasmus. Da und dort gibt es einen wahren Kern, den Sie entdecken dürfen. Zum Vorlesen oder als Gute-Nacht-Geschichten zum Selberlesen – und wenn der Gänsehauteffekt eintritt, Bettdecke höher ziehen!
(Klappentext)
Lieb Kind
Patricia Malcher
Text/Rahmen, Wien 2020
Jens (39) ist ein guter Mensch geworden. Was, nach Meinung seiner Mutter Marianne (63), nicht zu erwarten gewesen war. Beide verbindet eine enge, unheilvolle Beziehung, die Auswirkungen auf Jens‘ Liebesleben hat. Kathrin, seine langjährige Partnerin, bricht den Kontakt ab und enthält ihm ihren gemeinsamen Sohn vor. Als Jens sich in Pia verliebt, wird es Zeit, die dominante Verbindung zu seiner Mutter zu kappen. Doch Marianne ist anderer Ansicht. Denn sie hat einen guten Grund, Jens im Auge zu behalten.
(Klappentext)
Über die blaue Steppe
Matthias Engels, Thomas Kade, Thorsten Trelenberg (Hrsg.)
Gorki - Pjatigorsk
Dortmunder Buch, Dortmund 2020
Ein literarischer Jubiläumsgruß zum 100jährigen Bestehen der Zentralen Stadtbibliothek M. Gorki - Pjatigorsk
Auch in schwierigen Zeiten gelingen über Ländergrenzen hinweg wunderbare Projekte. Unter dem Titel “Über die blaue Steppe” präsentiert der Lyriker und Flusspoet Thorsten Trelenberg einen literarischen Jubiläumsgruß zum 100jährigen Bestehen der Zentralen Stadtbibliothek M. Gorki in Pjatigorsk. Gemeinsam mit seinen Mitherausgebern Matthias Engels und Thomas Kade freut sich Thorsten Trelenberg über die rege Begeisterung der Mitschreibenden. “Schnell hatten wir 25 Autor*innen zusammen, die zum Gelingen dieses internationalen Projektes ihren Beitrag leisten wollten”, erzählt Trelenberg. Die nun vorliegende zweisprachige Anthologie ist eine weitere Veröffentlichung in dem von Erich Fritz und Thorsten Trelenberg initiierten Westfälisch-Kaukasischen-Literaturkreises. Für die großartige Unterstützung bedanken sich alle Mitwirkenden bei der Auslandsgesellschaft.de und der Deutsch-Russischen-Akademie-Ruhr.
Vorhang zu!
Andre Storm
KBV-Verlag, Juni 2020
Mysteriöse Sabotageakte im Dortmunder Zack-Varieté, ein tragischer Unfall der Schlangenbeschwörerin Lily Polley, der sich als Mordanschlag herausstellt und mittendrin Dortmunds Vorstadtzauberer Ben Pruss …
Am Ort des Geschehens ist der nicht etwa in seiner Funktion als Zauberkünstler – ein Auftritt im Varieté wäre doch eine Nummer zu groß für ihn – sondern als Privatdetektiv.
Leider ist aber auch das eine Nummer zu groß für ihn, denn Ben hat überhaupt keine Ahnung von der Arbeit eines privaten Ermittlers. Und von Mord war schon mal gar nicht die Rede! Doch zum Aussteigen ist es jetzt zu spät, denn Ben steht selbst auf der Liste der Verdächtigen …
Ein Roman, so grau wie der Himmel zu Zeiten von Kohle und Stahl. Und gespickt mit allen Facetten, die den Ruhrpott so bunt, humorvoll und selbstironisch zeigen, wie er zu allen Zeiten war.
Zwischen Emscher und Paschenberg: Miniaturen aus einer Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet
Heinz Schumacher
Athena Verlag, Oberhausen 2020
Wie in einer Zeitreise wird uns eine Welt vorgestellt, die es heute so nicht mehr gibt, deren Lebensgefühl der Autor mit knappen Worten, aber mit Präzision vor uns erstehen lässt.
Abläufe im Alltag eines Kindes, eines Jugendlichen zwischen Emscher und Paschenberg, die es bis auf regionale Besonderheiten auch in anderen Gegenden der Republik ähnlich gab.
Der Hof des Mehrfamilienhauses als Lebenswelt, eine Familie unter den für die Nachkriegszeit typischen Existenzbedingungen, eigenartig-kauzige Individuen, die das Stadtbild mitprägen, die Schule als unangefochtene Autorität, die Kirche als machtvolle Institution, die kriegsversehrten Männer. Doch auch so wunderbare Erscheinungen wie Lurchi-Hefte, das Aufkommen von Genüssen wie »Kalte Schnauze«, die Taubenzucht, Wanderungen und Verwandtenbesuch mit Wicküler oder Dortmunder Union am »Sonntag in der kleinen Stadt«. Nicht zu vergessen die Buttercremetorte und der Garten als erholsames, gepflegtes Paradies. Ein Rückblick auf ein Damals, das viele kennen, aber auch »ein Versuch, etwas zu bewahren und der Endgültigkeit des Vergessens zu widersprechen «
Das alles mag schon oft erzählt worden sein, aber der Autor verleiht seinem Werk eine besondere Dichte durch literarische Bezüge und eigene philosophisch anmutende Vorbemerkungen und Zwischentexte. Er schreibt seine Erinnerungen, erlaubt aber mit Hemingway, dass der Leser dieses Buch auch als Werk der Fantasie ansehen darf.
(Klappentext)
Aus der Spur
Heinrich Peuckmann
Kulturmaschinen Verlag, Hamburg 2020
Die Schließung seiner Dortmunder Zeitung hat Ulrich völlig überrascht. Von einem Tag auf den anderen hat er seinen gewohnten Lebensrhythmus verloren. Nur langsam gelingt es ihm, seine Tage mit Inhalt zu füllen. Erinnerungen, lange verschüttet, werden wach, an seine Jugend, an seine Hoffnungen, an all die politischen Kämpfe, als die Welt im Ruhrgebiet noch einfach erschien. Hier die Arbeiten, dort die Kapitalisten. Eine Liebesgeschichte begleitet ihn, vor allem aber findet er zurück zu einer großen Hoffnung, die sein Leben immer begleiten sollte.
(Klappentext)
Unterwegs zum Selbstsein. Beweggründe des Reisens
Alfons Huckebrink, Gudula Ritz
Sonderpunkt Verlag, Greven 2020
„Chi n’esce rinasce – Wer weggeht, wird wiedergeboren“, besagt ein verbreitetes sizilianisches Sprichwort. Was ist das Reisen für ein rätselhaftes Bedürfnis, welche Motive liegen ihm zugrunde?
Dieses Buch befasst sich unter anderem mit einigen der bedeutendsten Reise-berichte in der Literaturgeschichte, mit verschiedenen philosophischen Ansätzen und mit Erklärungsmodellen aus der Psychologie, um Antworten auf diese Fragen von unterschiedlichen Blickwinkeln her zu erhalten.
(Klappentext)
Mord am Haarstrang - Tod eines Ortsgruppenleiters
Heinz Pohl
BoD, 2020
Ein Dorf am Haarstrang im Dezember 1945. Der ehemalige Ortsgruppenleiter der NSDAP wird in seinem Pferdestall brutal erschlagen. Die Ermittlungen leitet ein mehrfach vorbestrafter, ehemaliger KZ-Häftling. Kann er den Mörder finden?
(Klappentext)
Zeilenfall
Andrea Gerecke
CW Niemeyer, Hameln 2020
Als die Assistentin Maud den Poststapel sichtet, explodiert eine Sendung. Hat jemand etwas gegen ihr Engagement für Flüchtlinge bei der traditionsreichen Mindener Kirchengemeinde von St. Marien, die für den Erhalt ihres Turmes sammelt? Während die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, häufen sich die Ereignisse bei der „Weser-Gazette“. War die explosive Sendung der Auftakt? Ein Brand im Papierlager der Druckerei erscheint relativ harmlos, doch ein Bekennerschreiben folgt. Redakteure verunglücken unter mysteriösen Umständen tödlich. Die Chefredakteurin wird entführt. Ihre Erpresser fordern den Erhalt des Konkurrenzblattes „Minden-Journal“, dessen Ende beschlossene Sache ist. Nur eine Tageszeitung soll erhalten bleiben, haben die Verantwortlichen – unter ihnen auch Gewerkschafter – vereinbart. Erste Verdächtige haben Alibis, muss Hauptkommissar Alexander Rosenbaum feststellen. Wie steht es aber um den international agierenden Großinvestor und Medienmogul, der Zeitungen in seinem Besitz sammelt?
(Klappentext)