Neue Bücher

Ausgewählte Neuerscheinungen westfälischer Autor*innen.

Schrill oder Still: 66 schräge Blicke und Ansichten von Menschen an der Ruhr

Schrill oder Still: 66 schräge Blicke und Ansichten von Menschen an der Ruhr

Volker W. Degener
Dortmunder Buch Verlag, Dortmund 2023

Mit einem Vorwort von Klaus-Peter Wolf und illustriert von H. D. Gölzenleuchter.
Den Menschen im Ruhrgebiet zu lauschen, ist immer ein besonderes, meist vergnügliches Ereignis. Ihre Sprache bringt es auf den Punkt, ohne Komma und Fragezeichen. Sie ist nicht auf große Wirkung bedacht, sondern auf ein schnelles verstehen, selbstbewusst geradeaus, kurz und treffend. Manchmal aber geht es voll daneben. Was häufig dahinter steckt, das entdeckt Volker W. Degener hier in seinen bisweilen skurrilen, aber auch humorvollen Anekdoten. Nicht nur für Bücherfans an der Ruhr wird das zu einem kleinen erlesenen Abenteuer.
(Klappentext)

Lesebuch Thorsten Trelenberg

Lesebuch Thorsten Trelenberg

Walter Gödden (Hrsg.)
Zusammengestellt und mit einem Nachwort von Thomas Kade
Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 125
Aisthesis Verlag, Bielefeld 2023

Er nennt sich selbst „Flusspoet“, einer seiner vielen Gedichtbände heißt folgerichtig auch „Stadt Land Flusspoet“. Dem stimme ich gern zu. Als ausgesprochener Poet taucht er vor uns auf, sieht sich um in den Städten, den unterschiedlichsten Landschaften, an Flussläufen, in den Lüften um Berge und Gletscher, notiert Eindrücke und Erlebnisse, taucht unter im lyrischen Fließen und erscheint wieder auf den Seiten seiner Bücher.
(Aus dem Nachwort)

Lesebuch Marion Gay

Lesebuch Marion Gay

Walter Gödden (Hrsg.)
Zusammengestellt von der Autorin und mit einem Nachwort von Thomas Josef Wehlim
Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 123
Aisthesis Verlag, Bielefeld 2023
Der vorliegende Band enthält eine Sammlung erzählerischer und lyrischer Texte der Autorin Marion Gay aus den Jahren 1999-2020; ferner findet sich – neben einem „Dialog“ und einem Aufsatz über Kreatives Schreiben im Schulunterricht – am Ende des Bandes eine Auswahl von Kunst- und Theaterkritiken.

Jana, 39, ungeküsst: Eine wahre, Mut machende Geschichte

Jana, 39, ungeküsst: Eine wahre, Mut machende Geschichte

Jana Crämer
Knaur Verlag, München 2023
In einer Welt, in der wir uns oft fehl am Platz fühlen, in der wir gnadenlos bewertet werden von
Menschen, die uns das Gefühl geben, nicht schlank, hübsch, reich oder glücklich genug zu sein, hat Jana allen Widrigkeiten zum Trotz ihren größten Gegner überwunden: sich selbst.
Social-Media-Star Jana Crämer nimmt uns mit auf eine sehr private Reise. Vom isolierten Mobbing-Opfer auf dem Schulhof zu einer Frau, die heute Vorbild ist für Millionen von Menschen.
Mutig berichtet Jana über 39 Jahre ungeküsstes Single-Dasein, die Diagnose Lipödem, über ihren
durch Crashdiäten gezeichneten Körper sowie erstmalig auch über ihre Erkrankung Multiple Sklerose.
(Klappentext)

Lesebuch Ulrich Straeter

Lesebuch Ulrich Straeter

Walter Gödden (Hrsg.)
Zusammengestellt vom Autor und mit einem Nachwort von Walter Gödden
Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 119
Aisthesis Verlag, Bielefeld 2023
„Ich kann nicht weggucken. Und ich sehe längst nicht alles! Es gibt Leute, die noch viel genauer
hingucken. Aber ich kann nicht weggucken, wenn ich bestimmte Problembereiche sehe. Ich kann
nicht nach Sizilien fahren und vor der Flüchtlingsproblematik, vor den Bootsflüchtlingen die Augen verschließen, oder vor anderen Themen. Das möchte ich einbringen, aber so, dass es die Lesefreude nicht stört.“ Ulrich Straeter

Mörderisches aus Westfalen

Mörderisches aus Westfalen

Margit Kruse
GMEINER-Verlag, Meßkirch 2023

Fahrräder und Pferde prägen das Bild von Westfalen. Man trinkt Korn, isst Pumpernickel und Schinken dazu. Der liebenswerte Menschenschlag ist stur, arbeitsam, bodenständig, redet nicht viel – und handelt in den zwölf Kurzkrimis mit Messer, Pistole, Strick und Gift. Vom Sauer- bis Siegerland, in Ostwestfalen und im Münsterland sowie im östlichen Ruhrgebiet - in Klöstern, auf Burgen und Reiterhöfen - lässt Margit Kruse morden, was das Zeug hält.
(Klappentext)

Sibir

Sibir

Sabrina Janesch
Rowohlt Verlag, Berlin 2023

Furchterregend klingt das Wort, das der zehnjährige Josef Ambacher aufschnappt: Sibirien. Die Erwachsenen verwenden es für alles, was im fernen, fremden Osten liegt. Dorthin werden Hunderttausende deutscher Zivilisten – es ist das Jahr 1945 – von der Sowjetarmee verschleppt, unter ihnen auch Josef. Kasachstan ist das Ziel. Dort angekommen, findet er sich in einer harten, aber auch wundersamen, mythenvollen Welt wieder – und er lernt, sich gegen die Steppe und ihre Vorspiegelungen zu behaupten.
Mühlheide, 1990: Josef Ambacher wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion eine Woge von Aussiedlern die niedersächsische Kleinstadt erreicht. Seine Tochter Leila steht zwischen den Welten und muss vermitteln – und das zu einem Zeitpunkt, an dem sie selbst den Spuk der Geschichte zu begreifen und zu bannen versucht.
Sabrina Janesch erzählt mitreißend und in leuchtenden Farben die Geschichte zweier Kindheiten, einmal in Zentralasien nach dem Zweiten Weltkrieg, einmal fünfzig Jahre später in Norddeutschland. Dabei spannt sie meisterhaft einen Bogen, der unbekannte, unerzählte Kapitel der deutsch-russischen Geschichte miteinander verbindet. Ein großer Roman über die Suche nach Heimat, die Geister der Vergangenheit und die Liebe, die sie zu besiegen vermag.
(Klappentext)

Im Bedingungslos

Im Bedingungslos

Thorsten Trelenberg
Dortmunder Buch, 2023

Thorsten Trelenberg gilt als eine der schillerndsten Figuren unter den zeitgenössischen Dichtern. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften und Anthologien sind bereits 40 Gedichtzyklen, 27 Kinderbücher (darunter Übersetzungen ins Englische, Portugiesische, Letzeburgische, Französische, Holländische, Schwedische und Türkische), sowie 5 CDs mit vertonten Gedichten erschienen. Für sein „engagiertes poetisches Schaffen“ wurde er im Jahr 2012 mit dem Alfred-Müller-Felsenburg-Literaturpreis ausgezeichnet.
(Klappentext)

Abschied von Wiesken

Abschied von Wiesken

Maria Tekülve
agenda Verlag, Münster 2023

Vier Generationen einer Münsterländer Bauernfamilie 1850-2020
Während sie mit dem Traktor über die Wiesen schaukeln, zeigt Bernd Vanwoldt seiner kleinen Tochter Anna auf einer Landkarte, wo sich das Zentrum der Welt befindet: am Deepen Grund, ihrem Hof, in der katholischen Gemeinde Wiesken im nur scheinbar hinterwäldlerischen Münsterland. „Bei euch ist doch nix passiert!“, kommentierte fünfzig Jahre später ein Großstädter. Weit gefehlt.
Im Laufe des mehrteiligen Epos, währenddessen uns die Autorin durch eineinhalb Jahrhunderte bewegter ländlicher Geschichte führt, tauchen wir in die Geschicke der Kleinbauernfamilie Vanwoldt und vieler weiterer Akteure ein: Handwerker, Gutsherren, Mägde, Arbeiter, Bauernvertreter, Pastore, Gastwirte, Lehrer u. v. a. m. Ihre Lebensläufe sind geprägt nicht nur von der regionalen und deutschen, sondern auch von der europäischen und sogar globalen Geschichte. Jede Epoche – die Blüte der Kaiserzeit, zwei verheerende Weltkriege, der Terror der Nazizeit, die fragile Nachkriegszeit, die Geburt der von Beginn an kontroversen EU-Agrarpolitik, der Kulturumbruch 1968 bis zur spätmodernen Gegenwart – brachte neue Chancen, Herausforderungen und Schicksale. Diese wiederum reflektieren – zu jeder Zeit unterschiedlich – ein enges, oft konfliktbeladenes Stadt-Land-Verhältnis bis hin zur gegenseitigen Sprachlosigkeit.
In einer empathischen Erzählsprache gelingt der Autorin nicht nur ein facettenreicher, historisch fundierter, ebenso kritischer wie wehmütiger Rückblick auf eine ländlich-bäuerliche Gesellschaft, die unwiederbringlich verschwunden ist – sondern auch ein hochaktuelles gesellschaftspolitisches Porträt, das die Menschen in Land und Stadt gleichermaßen angeht.
(Klappentext)

Suchend schaue ich umher

Suchend schaue ich umher

Lisa Inckmann, Walter Gödden (Hrsg.)
Neue Outsider-Texte aus Westfalen
Aisthesis Verlag, Bielefeld 2023

Die vorliegende Anthologie entstand im Zusammenhang mit dem Projekt outside | inside | outside. Literatur und Psychiatrie, einer Kooperation des Kunsthauses Kannen und der Literaturkommission für Westfalen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, inwieweit literarische Kreativität und bestimmte psychische Voraussetzungen einander bedingen und ob letztere nicht oft sogar die Voraussetzung literarisch-künstlerischer Kreativität darstellen.
Die vorliegende Veröffentlichung dokumentiert Texte von Outsider-Künstler:innen und bekannten Autor:innen aus der Literaturgeschichte im gleichrangigen Miteinander. Die historischen Autor:innen übernehmen gleichsam die Patenschaft für ihre heutigen Kolleg:innen. Die Unterschiede zwischen Outsider- und Insider-Kunst sollten auf diese Weise aufgehoben werden.
(Verlagsinformation)